Strom sparen im Büro: Tipps für Energieeffizienz

Strom sparen im Büro: Tipps für Energieeffizienz

Für elektrische Energie steigen die Preise in den letzten Jahren stetig. Nicht zuletzt die angepeilte Energiewende beschert allgemein massive Preisanstiege, die wohl auch in Zukunft noch anhalten werden. Gerade im Büro von Unternehmen, wo es um Wirtschaftlichkeit und möglichst niedrige Kosten für den Bürobetrieb geht, werden dabei aber häufig eine Vielzahl von Einsparungspotenzialen übersehen oder schlicht ignoriert. Dabei lässt sich gerade hier eine Menge erreichen. Die nachfolgenden Tipps zum Energiesparen Büro sollen helfen, ein sinnvolles und wirksames Energiemanagement zu erreichen.


Energiemanagement: Stromverbrauch Büro

Ein gutes Energiemanagement soll helfen, jederzeit einen Überblick über den Stromverbrauch im Büro zu haben, und mit etwas Planung und Voraussicht elektrische Verbraucher möglichst effizient zu nutzen und einzusetzen. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist, zunächst einmal alle seine Verbraucher zu kennen und zentral auf einer Liste zu erfassen. Denken Sie etwa an:

  • Beleuchtung
  • Klimatisierung
  • Drucker, Kopierer, Faxgeräte
  • aber auch an Kühlschränke
  • Spülmaschinen
  • Kaffeemaschinen und
  • Wasserspender/Wasserkühler

 

Meist unterschätzt man die Zahl der elektrischen Verbraucher erheblich. Was ebenfalls unterschätzt wird, ist die Zahl der elektrischen Verbraucher, die häufig sehr lange Zeit auf „Standby“ laufen. Der Standby-Betrieb von Geräten verbraucht eine nicht zu unterschätzende Menge an Strom, das gilt nicht nur für den heimischen Fernseher.

Die Energieeffizienz-Liste

Nachdem alle Geräte erfasst sind, kann man sich an die Energieplanung machen. Dazu nimmt man sich jedes Gerät vor, und stellt sich folgende Fragen:

  • Ist dieses Gerät energieeffizient (Energieeffizienzklasse, Alter, Leistungsfähigkeit, Größe)
  • Kann das Gerät eventuell durch ein energieeffizienteres ersetzt werden?
  • In welchem Zeitraum hat sich das Neugerät voraussichtlich amortisiert?
  • Wann muss dieses Gerät laufen? Wann wird es tatsächlich benötigt?
  • Wenn es nicht benötigt wird, muss es im Standby-Betrieb sein oder kann es ausgeschaltet werden? Zu welchen Zeiten ist ein Ausschalten möglich? Ist ein Wiedereinschalten eventuell zu zeitaufwändig und verzögert Arbeitsprozesse?
  • Kann man die Nutzung des Geräts verringern, oder blockweise durchführen und es danach wieder abschalten?

 

Sind zu jedem einzelnen Gerät diese Fragen beantwortet, hat man meist eine gute Übersicht darüber, welche Maßnahmen man sofort oder in absehbarer Zeit treffen kann. Die Ersparnis gegenüber dem alten Zustand kann man sich leicht aus der (auf dem Typenschild immer angegebenen) Leistungsaufnahme des Geräts und der jeweiligen Laufzeit ausrechnen. Dadurch wird auch die Kostenamortisation berechenbarer. Vielfach sind aber auch weniger energieeffiziente Geräte durch entsprechende Nutzung noch gut wirtschaftlich zu betreiben.

Desktop oder Laptop

Diese schon fast berühmte Frage ist nicht nur eine Frage des Arbeitskomforts, sondern durchaus auch des Energieverbrauchs. Grundsätzlich sind Laptops deutlich sparsamer als eine Kombination von Flachbildschirm und Desktop-Rechner. Gerade an den Arbeitsplätzen der Mitarbeiter sind Laptops deshalb ein deutlicher Gewinn. Während ein Laptop rund 30 Watt Leistungsaufnahme hat, können beim Rechner schon zwischen 50 und 300 Watt Leistungsaufnahme bestehen. Dazu kommt dann noch der Stromverbrauch des Bildschirms (wobei moderne Flachbildschirme glücklicherweise schon deutlich energiesparender sind als die alten Röhrenmonitore). Da ein Großteil der Energie ungenutzt verbraucht werden, einer Studie zufolge bis zu 70 % der aufgewendeten Energie, lohnt es sich auf jeden Fall, PCs und Laptops im Büro stärker ins Auge zu fassen, wenn es ums Energiesparen geht.

Besondere Bedeutung kommt dabei auch dem Bildschirm zu: Bildschirmschoner sollen den Bildschirm schonen - den Stromverbrauch im Büro schonen sie hingegen nicht. Häufig verbraucht ein laufender Bildschirmschoner sogar mehr Strom, als beim Arbeiten verbraucht würde. Einfach Abhilfe: in den Arbeitspausen Bildschirm einfach abschalten, oder den Laptop in den „Sleep-Modus“ versetzen (zum Beispiel durch Zuklappen bei entsprechender Einstellung). Auch die Leistungseinstellungen kann man entsprechend anpassen, um den Stromverbrauch im Büro insgesamt zu senken. Höchstleistungen werden meist nur für Spiele benötigt, aber nicht für das Arbeiten.

Papierloses Büro und der Drucker

Ein (fast) papierloses Büro ist heute zu großen Teilen bereits Wirklichkeit geworden - was dazu führt, dass Drucker überwiegend nur noch im Standby-Betrieb laufen. Dabei wird aber ebenfalls Strom verbraucht, und zwar nicht wenig. Problem: Schaltet man den Drucker komplett aus, muss er erst umständlich eingeschaltet werden, bevor er benutzt werden kann, und oft auch noch warmlaufen. Bei einzelnen Druckertechnologien kann das durchaus beträchtliche Zeit in Anspruch nehmen. Den zusätzlichen Stromverbrauch im Büro nimmt man dann gern in Kauf und lässt den Drucker auf Standby.

Für das Drucken von Rechnungen, Briefen und Angeboten springt der Drucker zwischendurch immer wieder an. Das ist im Büroalltag meist kaum vermeidbar. Eine sehr gute Lösung ist allerdings, das Briefe versenden einfach outzusourcen. Gedruckt werden braucht dann nur noch, was man für den Eigenbedarf im Büro braucht - und das ist meist  herzlich wenig. Alle Briefe, Rechnungen und Angebote belasten den Drucker (oder vielleicht sogar die Drucker) damit nicht mehr.

Energiesparen im Büro: Einfache Sofortmaßnahmen den Stromverbrauch im Büro zu senken

Gerät

Mögliche Maßnahme

PC/Laptop

  • In Arbeitspausen Bildschirm ausschalten
  • Leistungseinstellungen anpassen (Energiesparmodus)
  • „Ruhezustand“-Modus einstellen für Pausen
  • Bildschirmschoner vermeiden
  • abends alle Mitarbeitergeräte herunterfahren (dient zusätzlich auch der Sicherheit)

Drucker

  • Druckermodell mit passender Druckleistung für den Bedarf wählen
  • Versand von Kundenbriefen auslagern (dadurch lassen sich auch beträchtlich Druckkosten sparen und Versandkosten verringern)
  • Mitarbeiter zum Lesen am Bildschirm erziehen (E-Mails sollte wirklich niemand mehr ausdrucken)

Kühlschrank

  • energiesparendes Modell anschaffen
  • Volumen nur so groß wie nötig wählen
  • Temperatur nur so kalt wie nötig einstellen
  • Wärmequellen am Aufstellort möglichst vermeiden
  • wenn der Kühlschrank leer ist, ausschalten

Kaffeemaschine

  • Standby-Betrieb vermeiden
  • Einschalten in Kaffeepausen
  • nach Arbeitsende abschalten

Kühlschrank

  • wird er tatsächlich benötigt?
  • wann wird er benutzt?
  • lohnt sich als Alternative Flaschenwasser im Kühlschrank?
  • lässt er sich eventuell außerhalb der Bürozeiten ausschalten?
  • welche Kühlintervalle und welche Temperatureinstellungen sind tatsächlich nötig?

Bildquelle: © by iStock / Rallef


Dieser Beitrag wurde am 17.06.2016 in Büroalltag veröffentlicht.

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