Briefversand in Coronazeiten: Vor welchen Herausforderungen stehen die Zustelldienste?

Briefversand in Coronazeiten: Vor welchen Herausforderungen stehen die Zustelldienste?

Kommen Briefe Corona-bedingt später bei den Verbrauchern an? Postboten und Paketzusteller stehen seit knapp einem Jahr vor großen Herausforderungen, aber wie meistern sie diese? Für unsere Kunden wollen wir eine Bilanz ziehen.


Die Corona-Pandemie beschäftigt uns mittlerweile ein gutes Jahr und sie stellt uns alle vor große Herausforderungen. Durch Kontaktbeschränkungen und Lockdowns arbeiten mittlerweile viele aus dem Homeoffice oder in Kurzarbeit. Doch einige Menschen können ihre Kontakte beruflich nicht reduzieren, weil sie systemrelevant sind und die Grundversorgung aufrechterhalten. Dazu zählen auch Brief- und Paketzusteller, die allerdings wie alle anderen Menschen auch unten neuen „Corona-Bedingungen“ arbeiten. Dies beeinflusst ihren Arbeitsalltag massiv und kann hin und wieder zu Problemen führen.

Kommen Ihre Briefe rechtzeitig an?

Durch unsere tägliche Zusammenarbeit mit der Deutschen Post und aus den Rückmeldungen unserer Kunden haben wir bemerkt, dass es immer wieder zu ähnlichen Fragestellungen kommen kann. „Haben meine Briefe noch dieselben Laufzeiten wie vor der Pandemie?“ „Kommen meine Briefe rechtzeitig an?“ „Ist wirklich gewährleistet, dass meine Briefe den Kunden am nächsten Werktag erreichen?“ Solche Supportanfragen spiegeln eine Unsicherheit wider, die durchaus verständlich ist.

Tatsächlich ist es so, dass die Post seit Beginn der Pandemie auf ihrer Webseite Angaben zu den aktuellen Brieflaufzeiten macht. Demnach gibt es in Deutschland keine wesentlichen Einschränkungen bei der Briefzustellung. Lediglich bei der Auslieferung von Paketen kann es aufgrund des höheren Aufkommens zu Verzögerungen bei der innerdeutschen Auslieferung kommen, obwohl in diesem Sektor „Tausende“ zusätzliche Arbeitskräfte eingestellt sind.

Hygiene- und Abstandsregeln in den Briefzentren

Doch aufgrund der Hygiene- und Abstandsregeln sind die Arbeitsabläufe bei der Paketzustellung verlangsamt. Auf der Internetseite der Deutschen Post heißt es: „Während wir derzeit weitaus mehr Sendungen befördern als jemals zuvor, sind unsere Arbeitsabläufe an vielen Stellen Corona-bedingt deutlich weniger effizient als üblich. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Bearbeitungszeit der Pakete wieder zu reduzieren.“

Diese neuen „Arbeitsabläufe“ betreffen allerdings nicht nur den Paketversand, sondern können regional auch die Zustellung der Briefe verzögern. So berichtete der Bremer „Weser Kurier“ im Januar 2021 davon, dass es in Bremen immer häufiger zu einer verspäteten Briefzustellung komme. Laut eines Konzernsprechers der Deutschen Post wird hier auch die Corona-Pandemie und veränderte Transportprozesse und Abstandsregelungen als Ursache angegeben. So arbeiten beispielsweise in den Briefzentren weniger Beschäftigte zur selben Zeit, um Abstandsregeln einzuhalten. Dies sei ein Grund, warum sich Rückstände bilden könnten.

Trotz regionaler Verspätungen ist für eine flächendeckende Qualitätssicherung gesorgt

Nicht überall kommt es allerdings zu diesen Verzögerungen. Bisher können Verbraucher noch davon ausgehen, dass trotz der Abstands- und Hygieneregeln in den Briefzentren für eine Zustellung am nächsten Werktag gesorgt ist. Dies wird nicht nur von der Deutschen Post bestätigt, sondern auch durch die unabhängige Bundesnetzagentur geprüft. Diese stellt die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben bei der Postzustellung sicher und kontrolliert auch die Laufzeiten.

Zwar gibt es laut der Bundesnetzagentur keinen gesetzlichen Anspruch darauf, dass ein einzelner Brief fristgerecht zugestellt wird. Jedoch müssen 80 Prozent aller Briefsendungen am kommenden Werktag zugestellt werden und 95 Prozent den darauffolgenden Tag. Der „Verbraucherservice Post“ der Bundesnetzagentur kontrolliert diese Fristen auch in Zeiten der Corona-Pandemie und hat derzeit keine Angaben über generelle Mängel oder Abweichungen.

Unsere Erfahrungswerte zu den Brieflaufzeiten

Unsere Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass Briefe, die freitags aufgeben werden, nicht immer am Samstag zugestellt werden. Gleiches gilt auch für die generelle Zustellung der Sendungen vor Feiertagen, hier empfehlen wir, eine längere Laufzeit als 24 Stunden einzuplanen. Auch hier gibt es regionale Unterschiede: In ländlichen Gegenden ist die Zustellung am nächsten Werktag eher vorsichtig zu planen in Ballungszentren oder Großstädten ist es wahrscheinlicher, dass die Briefe schneller ankommen.

Bitte berücksichtigen Sie, dass dies Empfehlungen anhand von Erfahrungswerten sind und keine verbindlichen Hinweise.

Schreiben Sie uns gerne Ihre Anmerkungen

Wir wissen, dass dieses Thema gerade für unsere Geschäftskunden von zentraler Bedeutung ist und haben die Laufzeiten der Post deshalb für Sie im Blick. Wenn Sie zu diesem Thema weitere Anregungen oder Fragen haben, können Sie uns jederzeit unseren Kundensupport (Link) kontaktieren.


Dieser Beitrag wurde am 08.02.2021 in Briefmarkt veröffentlicht.

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