Post modern: Services der Postdienstleister im Überblick

Post modern: Services der Postdienstleister im Überblick

Es war eine jener kuriosen Nachrichten, die regelmäßig das Sommerloch füllen: am 14. Juli 2013 wurde in Indien das letzte klassische Telegramm versendet und zugestellt. Damit ging eine 144jährige, von Samuel Morse begonnene, Ära zu Ende. Doch auch wenn einzelne nicht mehr zeitgemäße Dienste nicht mehr fortgeführt werden, ist der Markt der Postdienstleister in den letzten Jahren vor allem von einem geprägt: der Ausweitung des Serviceangebots.


Briefe online versenden, Online-Frankierung, Sendungsverfolgung, Kurierdienste, Paketstationen – Wir klären auf, was heute durch neue Dienstleister rund um den Brief alles möglich ist.

Das endgültige Ende des Briefmonopols – Der Beginn der Postdienstleister

In Deutschland hatte das so genannte Postmonopol eine viele Jahrhunderte zurückreichende Tradition. Dieses ging im frühen 19. Jahrhundert von der kaiserlichen Reichspost auf die Post des Fürstenhauses Thurn und Taxis über. Über die Reichspost und schließlich die Bundespost reichte dieses bis in die Jahre 2005 und 2007. Seit dem wurde der Markt für Postdienstleister in Deutschland in zwei Schritten frei gegeben. Damit wurde das Postmonopol endgültig beerdigt. Denn eine Rückkehr zu selbigem ist aus europarechtlichen Gründen nicht möglich. Seit 1. Januar 2011 ist die Öffnung der Märkte für unterschiedliche Postdienstleister durch Gemeinschaftsrecht zwingend vorgeschrieben. Diese Änderung hat in den letzten Jahren für ein hohes Maß an Wettbewerb gesorgt, welches sich nicht zuletzt in einem deutlich erweiterten Angebot von unterschiedlichen Services niederschlägt.

Wenn der Weg zum Postamt entfällt …

Eine deutliche Verbesserung in Sachen Service stellt die Möglichkeit dar, Post und Pakete von einem Postdienstleister Zuhause abholen zu lassen, statt diese mühselig selber aufgeben zu müssen. Die entsprechenden Frankierungsunterlagen für den Versand von Päckchen oder Paketen können in der Regel über das Internet erworben und Zuhause ausgedruckt werden. Dies spart das oftmals lange Anstehen in der Filiale, was vor allem zu saisonalen Stoßzeiten ein echter Vorteil ist.

Auch für Berufstätige wurde die Zustellung von Paketen und Päckchen durch eine neue Postdienstleistung deutlich einfacher. Wer tagsüber im Büro ist, musste in der Vergangenheit eingegangene Pakete in der Regel selber vom nächstgelegenen Postamt abholen oder mühselig eine Vollmacht für einen Abholer ausstellen. Wer nicht das Glück hatte, Sendungen von einem Nachbarn entgegen nehmen lassen zu können, verbrauchte auf diese Weise viel Zeit.

 Diese Situation verschärfte sich dadurch, dass im Zuge der Ausbreitung des Internets immer mehr Menschen online einkauften. Gleichzeitig wurde das Filialnetz der Deutschen Post ausgedünnt, was reine Postfilialen betraf. Um auch außerhalb der Geschäftszeiten Sendungen abholen zu können, wurden zentral und gut erreichbar gelegene Paketstationen installiert, welche sich vor allem im urbanen Raum großer Beliebtheit erfreuen. Denn die Möglichkeit, Pakete jederzeit abholen zu können, steigert die zeitliche Flexiblität.

Neben der klassischen Versendung per Post hat sich auch das Angebot an Kurierdiensten in den letzten Jahren deutlich erweitert. Vor allem wichtige Originalunterlagen die innerhalb einer Stadt verschickt werden sollen, werden vielfach lieber einem Kurier übergeben, der die Auslieferung schnell und persönlich vornimmt.

Sendungsverfolgung: Wo ist mein Paket gerade?

Eine weitere Neuerung, die so gut wie alle Postdienstleister anbieten, ist die Möglichkeit der Nachverfolgung von Sendungen über das Internet: Post-Moderne Sendungsverfolgung. Unabhängig davon, ob es sich um ein Paket oder Einschreiben handelt, muss man sich lediglich beim jeweiligen Postdienstleister in das Internet Angebot einwählen, dort die Versendungsnummer eingeben und schon kann man nachvollziehen, in welcher Phase des Versands sich das Paket befindet.

Briefe online versenden

Bei anderen Formen der Kommunikation und Versendung spielen dagegen vor allem Kostenfragen eine Rolle. So dauert etwa der Versand von Werbe- oder Serienbriefen sehr lang, wenn jedes Schreiben einzeln gedruckt, kuvertiert, frankiert und aufgegeben werden muss. Neben der Notwendigkeit des Vorhalts großer Mengen an Druckpapier und Druckerpatronen, nehmen Ausdruck und Versand und auch Verzögerungen wie etwa Papierstaus viel Arbeitszeit in Anspruch.

Immer mehr Unternehmen entscheiden sich deshalb dafür, Teile des Briefaufkommens oder auch die gesamte Korrespondenz über Postdienstleister wie LetterXpress abwickeln zu lassen. Das neue Briefmanagement bringt wesentliche Zeit- und Geldersparnis im Büro. Beim Online Briefversand muss nur noch der Brief als solches verfasst und mit einer Adresse versehen werden. Das Ausdrucken, Kuvertieren und Versenden übernimmt dann LetterXpress in Zusammenarbeit mit der Deutschen Post AG. Die Nachverfolgung des Versandes ist natürlich ebenfalls möglich. Ebenso ist es möglich einen zeitversetzten Versand einzustellen oder das Löschen einer versehentlich gedruckten Sendung. Auf diese Weise erreicht alle ausgehende Post bereits am folgenden Tag ihren Empfänger. Bei dieser großen Auswahl an neuen Angeboten ist es sicherlich zu verschmerzen, dass es keine klassischen Telegramme mehr gibt - zumal es entsprechende Services mit individuell gestalteten Grußkarten für Verliebte und Nostalgiker weiterhin gibt.

Bildquelle: © by iStock / peshkov


Dieser Beitrag wurde am 26.06.2015 in Briefmarkt veröffentlicht.

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